Nachdem wir in den letzten beiden Jahren in Ermanglung einer sinnvollen Investition für die Sanierung der Kirche lediglich Gelder zusammentragen konnten, dürfen wir Ihnen in diesem Jahr erfreulicherweise mitteilen, wie die zusammengetragenen Spendengelder ausgegeben werden sollen.

Durch eine Initiative Josef Widmers, Nachbar und einer der Pfleger der St. Jodok-Kirche, wurden wir auf zwei spätgotische Zunft- oder Prozessionsstangen aufmerksam, die sich ursprünglich im Bestand der Kirche befanden. In alten Kircheführern als besondere Schmuckstücke herausgehoben, waren die Stangen allerdings nicht mehr in der Kirche vorhanden.

Widmer recherchierte daraufhin und erfuhr vom ehemaligen Mesner der Münsterpfarrei Adolf Wolfensperger, dass die beiden Stangen vor 40 Jahren zwecks Restaurierung zur Werkstatt Metzger verbracht, diese aber nach Auflösung selbiger unrestauriert ins Münster geholt und eingelagert wurden. Somit waren die Stangen wiedergefunden!
Nach der in Augenscheinnahme der beiden Stangen stellt sich heraus, dass in den beiden „Sakramentshäuschen“ der Stangen die üblicherweise eingestellten Figuren nicht mehr vorhanden waren. Die beiden etwa 25 cm hohen gotischen Figuren waren in den 1970er Jahren unrechtmäßig aus der St. Jodok-Kirche entwendet worden, und stehen somit gegenwärtig nicht mehr plastisch zur Verfügung.
Dem Forscherdrang Josef Widmer’s ist es zu verdanken, dass die beiden Figuren im Archiv der Firma Foto Lauterwasser entdeckt, und somit das Gesamtbild der beiden Stangen rekonstruiert werden kann.
Unter Mitwirkung des Bischöflichen Bauamtes in Konstanz und des
Landesdenkmalamtes in Tübingen konnte uns die Münsterpfarrei Überlingen letztlich
die beiden Stangen zur wissenschaftlich kompetenten Restaurierung durch die  Firma Dr. Lorenzer & Heberle, Überlingen überlassen.

Wir freuen uns darauf ihnen die beiden Stangen hoffentlich bald wieder in alter Pracht vorzustellen, um die Raumharmonie der St. Jodok-Kirche damit weiter zu bereichern.